Rückblick


2016 am Strand von St. Ives, Cornwall

Seit 2014 sind Gaby und ich zusammen, am 18.05.2018 haben wir geheiratet.


Ich bin in Köln-Kalk aufgewachsen, einem Arbeiterviertel, in dem heute viele Menschen mit Migrationshintergrund leben.
Kurz nach meiner Geburt im Jahr 1958 sind meine Eltern von Mülheim nach Kalk gezogen, meine Mutter und mein Bruder wohnen immer noch dort.
Mein Vater ist im Jahr 1996 gestorben, er war erst 66 Jahre alt. Allerdings waren meine Eltern damals schon längst geschieden.

Nach vier kurzen Schuljahren auf der Volksschule kam ich im Sommer 1967 auf das Hölderlin-Gymnasium. Meine Lieblingsfächer waren Mathematik, Latein und Sport, in den anderen Fächern habe ich mich mal besser, mal schlechter durchgeschlagen. In Deutsch hat mir anfangs meine gute Rechtschreibung und mein Verständnis für Grammatik geholfen, bei Interpretationen oder ähnlichem ging das später nicht mehr so gut. Aber mein Abi hab ich 1976 dann doch recht glatt geschafft, trotz einer 5 in der mündlichen Erdkundeprüfung zum Thema „Interplanetare Windsysteme“.

In meiner Freundesclique in Kalk war ich immer „Der vom Gymnasium“. Damit hatte ich ein Alleinstellungsmerkmal, denn alle anderen gingen „nur“ zur Volksschule oder waren schon in der Lehre.

Da mir nichts anderes einfiel, habe ich im Herbst 1978 angefangen, Mathematik und Informatik auf Diplom in der Universität Bonn zu studieren. Die Zwischenprüfung nach fünf Semestern habe ich relativ glatt absolviert, und auch zwei Seminarscheine vom Hauptstudium hatte ich schon in der Tasche. Fehlte also „nur noch“ die Diplomarbeit inklusive der Abschlussprüfungen.

In der Sportschule Hennef beim Erwerb der Fussballtrainer-B-Lizenz im Jahr 1989
Am Strand von Antalya
Unterwegs mit Mietwagen
In Antalya

Ein Charakterzug hat mir das Leben oft zusätzlich schwer gemacht. Ich war 19, als mir meine erste richtige Freundin beigebracht hat, wie wichtig es ist, seine Meinung zu sagen.
Das habe ich dann während meines Berufslebens mehr als genug getan, auch und besonders Vorgesetzten gegenüber. Ich brauche nicht erklären, dass mir das meistens nicht gut bekommen ist.

Mit 52 Jahren habe ich endlich den Schritt in die Freiberuflichkeit getan, was ich nie bereut habe. Auch da gab es schwierige Phasen, in denen meine Akquise monatelang keinen Erfolg hatte. Die letzten Jahre seit April 2021 habe ich nur für einen Kunden gearbeitet. Die Zeit war vielleicht die entspannteste Zeit überhaupt während meines Arbeitslebens. Aber Ende 2024 soll endgültig Schluss sein.

Meine erste Ehe wurde nach 26 Jahren geschieden, wir haben aber guten Kontakt heute noch, schließlich haben wir zwei gemeinsame Kinder.
Im Oktober 2005 habe ich in Granada Raquel kennengelernt, die ein halbes Jahr später zu mir nach Rösrath gezogen ist. Wir waren sieben Jahre zusammen und sind heute noch befreundet.

Raquel in Calahonda

2014 habe ich Gaby wiedergetroffen, die als Teenager mit meiner ersten Frau zusammen Fussball gespielt hat. 2018 haben wir in Siegburg geheiratet und sind sehr glücklich zusammen.

Sommer 2012

Seit dem Jahr 2003 arbeite ich ehrenamtlich für die Friedens- und Menschenrechtsorganisation Peace Brigades International. Seit 2020 bin ich mitverantwortlich für die Haushaltsplanung und alles, was mit Finanzen zu tun hat. Die deutsche Ländergruppe verwaltet ein Budget von aktuell etwa 2 Millionen Euro im Jahr.

PBI Regionalgruppe Köln im Mai 2022

Die Zahl der Hauptamtlichen im Büro in Hamburg ist von 3 (2003) auf 13 gestiegen, leider ist die Zahl der Ehrenamtlichen rückläufig. Als ich angefangen habe, waren es in ganz Deutschland noch etwa 100, heute sind es etwa 50 bis 60 Leute.
Die Art und Weise, wie wir diskutieren und im Konsens zu Entscheidungen kommen, hat mich geprägt und meinen Charakter gestärkt.
Ich freue mich jedes Jahr auf unser Bundestreffen, wo Haupt- und Ehrenamtliche regelmäßig im November in Hamburg zusammenkommen.

Anfang 1979 habe ich meine erste Frau Aysen kennengelernt, eine geborene Türkin. Wir haben im Jahr 1980 geheiratet, im August 1982 kam Fabian zur Welt, im November 1983 Jennifer hinterher.
Ich musste also neben dem Studium Geld verdienen und könnte das jetzt bequem als Grund dafür anführen, dass ich mein Studium irgendwann im Jahr 1983 abgebrochen habe.

Meine erste Frau Aysen

Der Grund war aber ein anderer. Nach diversen Studentenjobs, die ich früher hatte, unter anderem als Taxifahrer in Köln, hatte ich im Jahr 1982 damit angefangen, Versicherungen zu verkaufen. Das lief anfangs gut, nur mein Studium geriet mehr und mehr in den Hintergrund.
Leider habe ich etwas spät erkannt, dass man ohne fundierte Ausbildung mit Versicherungen nicht auf saubere Art und Weise Geld verdienen kann. Diese Erkenntnis hat mich in eine erste echte Lebenskrise gestürzt, immerhin war ich ja inzwischen Familienvater mit zwei kleinen Kindern.
Mein Studium wieder aufzunehmen, daran war nicht zu denken. Über das Arbeitsamt habe ich den Quereinstieg in die EDV geschafft, im Mai 1984 bekam ich meine erste Anstellung bei einer Kölner Firma als Programmierer.

Aysen mit Fabian und Jenny in Kemer, Türkei

Die 80er Jahre waren trotz meiner Krise Anfang 1984 eine sehr schöne Zeit. Im August 1982 wurde Fabian geboren, im November 1983 Jenny.
1986 sind wir in unsere Eigentumswohnung in Rösrath gezogen, im gleichen Jahr habe ich angefangen, bei Union Rösrath Fussball zu spielen.

Natürlich haben wir sehr oft in der Türkei Urlaub gemacht, wo ich Land und Leute lieben gelernt habe.
Die Fotos stammen aus unserem Urlaub im Jahr 1990. Damals sind wir von Antalya aus an der Küste Richtung Westen gefahren und haben viele schöne Orte kennengelernt.

Jennys erster Schultag August 1990

Ich habs durchgezogen, bin bis ins Jahr 2024 der Branche treu geblieben, unglaublich, wenn ich das im Nachhinein betrachte. Neben der Programmierung habe ich dann später noch die Datenbankadmistration gelernt, aber mein Traumjob ist es nie geworden. Geahnt habe ich das des Öfteren in diesen Jahren, den Mut, auszusteigen, hatte ich allerdings nicht.
Es gab gute und weniger gute Zeiten, und alles in allem war ich in sechs verschiedenen Unternehmen angestellt.

2012 im Castillo de San Miguel, Almunecar (Andalusien)

Trotzdem hatte ich in den 40 Jahren ein schönes Leben, habe gut verdient und kann mich in keinster Weise beschweren. Ich war kein Crack auf dem Gebiet der EDV, aber gutes Mittelmaß. Zu meinen Stärken gehören meine ruhige Art und die Fähigkeit, Ordnung zu halten. Ich habe zwar nicht alles gewußt, aber meistens wußte ich, wo es steht oder wen ich fragen mußte. 🙂

Was mir im Job fehlte, habe ich in der Freizeit kompensiert durch mein großes Hobby: Fussball. Erst als Spieler und später als Trainer habe ich viele tolle Menschen kennengelernt und sehr schöne Zeiten erlebt.

Mein bester Freund Franz, der im Jahr 2019 gestorben ist
Mathew Street Festival am Pier Head, Beatleweek 2024

Die letzten dreieinhalb Jahre waren beruflich gesehen die besten meines Arbeitslebens. Als Freiberufler habe ich für den ITZ-Bund gearbeitet, der zum Finanzministerium gehört. Da ch ausschließlich im Home Office gearbeitet habe, hatte ich nur mit ganz wenigen Kollegen Kontakt.
In dieser ganzen Zeit hat es keinerlei Misstöne zwischen uns gegeben, eine Athmosphäre, die ich so vorher noch nicht erlebt habe.

Nach 40 Jahren als „EDV-Spezialist“ beginnt aber jetzt ein neuer Abschnitt.
Ich freue mich sehr darauf und bin gespannt auf das, was kommt !