Ehrenamtliche Arbeit


Am 16.01.2001 habe ich eine Veranstaltung in Köln am Neumarkt besucht. Alexandra Huck war gerade aus Kolumbien zurückgekehrt, wo sie in einem Team von Peace Brigades International (www.pbideutschland.de) gearbeitet hat. Über diese Arbeit hat sie an diesem Abend einen Vortrag gehalten.
PBI begleitet einheimische Menschenrechtsaktivisten (weiblich und männlich) und schafft ihnen dadurch einen größeren Handlungsspielraum für ihren Einsatz für Menschenrechte.
Ich war sofort begeistert von dieser Methode, sich gewaltfrei für die Einhaltung von Menschenrechten einzusetzen.

Es hat allerdings bis zum 31.12.2002 gedauert, bis ich bei PBI aktiv geworden bin. An diesem Tag bin ich nach Darmstadt gefahren und habe Matthias Richter besucht, um die AG Öffentlichkeitsarbeit zu gründen.
Schon im Januar 2003 fand mein erstes Bundestreffen in Fredelsloh statt. 10 Leute nahmen daran teil.
Hier habe ich gelernt, dass es tatsächlich möglich ist, zu einem Konsens zu kommen, auch wenn es anfänglich vollkommen gegensätzliche Meinungen zu einem Thema gibt.

Im März 2003 habe ich zusammen mit Heidi, Patrick und einigen anderen Personen die PBI-Regionalgruppe Köln gegründet. Wir haben von Anfang an regelmäßige monatliche Treffen vereinbart. Nach einer kurzen Findungsphase haben wir schon im selben Jahr unser erstes Wochenendseminar organisiert, wo wir Interessierten die Arbeit von PBI vorgestellt haben.
Ich gebe zu, dass ich ziemlich stolz darauf bin, was die Regionalgruppe Köln bis heute (2024) geleistet hat. Seit zwei Jahren schwächeln wir etwas und bekommen kaum noch ein Treffen im Allerweltshaus in Köln-Ehrenfeld zustande, aber wir arbeiten daran, dass das wieder anders wird.

Im Jahr 2006 habe ich angefangen, in der Ko-Gruppe von PBI Deutschland zu arbeiten, und mache das bis heute. Die Ko-Gruppe soll Bindeglied sein zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen.
Aktuell sind wir vier Personen, die ganz eng mit dem Büro in Hamburg zusammenarbeiten. Ich bin verantwortlich für den Bereich Finanzen, bin in ständigem Austausch mit den Leuten im Büro, die in irgendeiner Form für den Haushalt relevante Arbeiten machen.
Da wir nur eine kleine Gruppe sind, sind wir vier aber eigentlich für alles zuständig, was ansteht. Die meiste Arbeit machen dabei Themen aus dem Personalbereich.

Die langjährige Arbeit bei PBI Deutschland hat mich charakterlich geprägt. Ich arbeite mit Menschen zusammen, die meistens deutlich jünger sind als ich. Das hat auch zur Folge, dass sich Diskussionen zu Themen, die eigentlich abgeschlossen waren, wiederholen, weil wieder neue Personen dazugekommen sind, die abgeholt werden müssen. Das ist oft anstrengend und erfordert viel Geduld.
Ein ziemlich ruhiger Typ war ich zum Glück immer schon, habe diese Eigenschaft im Laufe der Jahre aber noch deutlich verbessern können, ebenso meine Geduld bei Diskussionen.
Mein Eindruck ist, dass diese Arbeit erheblich dazu beiträgt, dass ich mich heute jünger fühle als ich tatsächlich bin.